Datenschutzeinstellungen
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
Münchner Freiheit: 089 33 76 66 (Alle Patienten)| Promenadeplatz: 089 21 26 90 90 (Privatpatienten)
Zu den Standorten
Kontakt aufnehmen

Gefässmedizin ABC

Was finde ich in dieser Rubrik?

Fachbegriffe lassen sich leider nicht immer vermeiden – insbesondere bei so einem komplexen Thema wie der Medizin. In unserem Gefässmedzin-ABC finden Sie daher eine Vielzahl von Begriffen kurz erklärt und alphabetisch sortiert.

Aneurysma

Erweiterung der Gefässwand, oft ist die Bauchaorta betroffen und die Kniekehlenarterie. Prinzipiell können Aneurysmen in allen Arterien auftreten. Die am häufigsten vorkommenden Aneurysmen im Bauchraum treten typischerweise im mittleren Lebensalter durch Arteriosklerose auf, wobei eine familiäre Häufung zusätzlich vorhanden ist. Da Aneurysmen im Bauchraum keine Beschwerden verursachen, werden Vorsorgeuntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.

Angiologie

Angiologie ist ein Gebiet der Inneren Medizin, welches sich mit der Entstehung, Epidemiologie, Diagnose und den verschiedenen Therapieformen von Erkrankungen der Arterien, der Venen und des Lymphgefäss-Systems beschäftigt.

Apoplex

Der Schlaganfall ist eine Durchblutungsstörung des Gehirns, welcher zu Sehstörungen, Sprachstörungen, Missempfindungen und Lähmungserscheinungen an den Armen oder Beinen sowie im Gesicht führen kann.

Apparative Entstauung

Bei der apparativen Entstauung wird ein Strumpfsystem am Bein angelegt, welches über einen Druckwellenapparat die Lymphflüssigkeit aus dem Gewebe in Richtung Brustkorb transportiert. Die apparative Kompression sollte durch eine manuelle Kompression durch einen Lymphdrainage-Therapeuten ergänzt werden. Nach Durchführung einer Lymphdrainage sollte eine Kompressionsbandagierung des Beines durchgeführt werden oder ein Kompressionsstrumpf (meist Flachstrick-Kompressionsstrumpf) getragen werden.

Atherektomie

Mit Hilfe der Atherektomie können während einer Katheterbehandlung Verkalkungen an den Arterien mit einem speziellen Katheter entfernt werden.

Atherosklerose

Die Atherosklerose ist eine Ablagerung in den Gefässen. Die Atherosklerose beginnt zunächst als Fettablagerung, im Verlauf (über Jahre) kommt es dann zu einer Verkalkung, zu Engestellenausbildungen und zu Gefässverschlüssen. Je nach Lokalisation der Gefässverschlüsse ist die Atherosklerose Ursache für die periphere arterielle Verschlusserkrankung, den Schlaganfall und den Myocardinfarkt. Die Atherosklerose wird ausgelöst durch die kardiovaskulären Risikofaktoren (Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörung, arterielle Hypertonie, Nikotinabusus).

Ballondilatation

Engstellen in den Gefässen können mit einem Ballon, der während einer Katheterbehandlung auf einen bestimmten Durchmesser aufgeblasen wird, erweitert werden. Sind Restengstellen vorhanden, die den Blutfluss behindern, so kann ein Stent (Gefäss-Stütze) eingesetzt werden.

Besenreiservarizen

Besenreiservarizen sind vereinzelte (nur 1 mm im Durchmesser messende), in der oberflächlichen Hautsicht liegende, kleinste Venen, die oft eine bläuliche oder rötliche Farbe annehmen können. Diese Venen sind meist harmlos und können mit Verödungsbehandlungen und Laser behandelt werden.

Bewegungstherapie

Die Bewegungstherapie ist erforderlich, um den Behandlungserfolg einer manuellen Lymphdrainage oder einer apparativen Kompression zu erhalten. Lymphtherapeuten können in der Regel ein geeignetes Bewegungsprogramm für den Patienten zusammenstellen, welches täglich durchgeführt werden sollte.

Bildgebende Verfahren

Die Duplexsonographie ist das mit weitem Abstand am häufigsten verwendete, schonende, nicht invasive Untersuchungsverfahren. Dabei wird mit Hilfe des Ultraschalls einerseits ein anatomisches Bild der Gefäss-Struktur gezeichnet, andererseits die Flüsse in den Gefässen erfasst. Bei speziellen Fragestellungen oder sonographisch schlecht schallbaren Patienten (z. B. Beurteilung der Beckengefässe bei übergewichtigen Patienten) kann auch eine Kernspinangiographie oder eine Computertomographie erforderlich werden. Die Kernspinangiographie und Computertomographie sind von einem Radiologen durchzuführende „Röhrenuntersuchungen“, die meistens mit Kontrastmittelanwendung eine Darstellung der Gefässe ermöglichen. In seltenen Fällen ist die (invasive) digitale Subtraktionsangiographie erforderlich. Die digitale Subtraktionsangiographie wird in der Regel nur im Rahmen der Katheterbehandlung von Gefässerkrankungen eingesetzt.

Bluthochdruck

Bluthochdruck ist definiert, wenn der systolische Blutdruckwert (oberer Wert) über 140 mmHg, der diastolische Blutdruckwert (unterer Wert) über 90 mmHg liegt. Typischerweise verursacht ein erhöhter Blutdruck nur wenige Beschwerden, kann aber bei längerem Verlauf lebenswichtige Organe wie Augen, Herz, Niere und auch Gehirn schädigen.

Cholesterinembolien

Sind Plaques in den Arterien vorhanden, so können diese aufbrechen und die Inhaltsstoffe des Plaque (Fett/Kalkpartikel) losgelöst und in weiter peripher gelegene Gefässabschnitte ausgeschwemmt werden. Meist treten Cholesterinembolien bei ausgeprägten Verkalkungen der Bauch- und Brustschlagader auf. Wenn die Cholesterinembolie die kapilläre Strombahn verstopft, so können Durchblutungsstörungen innerer Organe (z. B. Nieren) oder peripherer Gefässe (z. B. Zehen) auftreten.

Chronisch venöse Insuffizienz

Die chronisch venöse Insuffizienz entsteht durch Venenklappenschwächen der oberflächlichen (Krampfadern) und tiefen Venen. Durch reduzierten Blutabfluss aus dem Bein, kommt es zu Beinschwellungen, stauungsbedingten Beschwerden an den Beinen und bei längerem Verlauf auch zu Hautveränderungen (z. B. Ulcus cruris).

Computertomographie-Angiographie (CTA)

Die Computertomographie ist eine nicht invasive radiologische Technik, bei der Gefässe bei schlechter sonographischer Beurteilbarkeit optimal beurteilt werden können. Die Computertomographie wird auch vor bestimmten Kathetereingriffen wie kathetergestützte Ausschaltung eines Bauchaortenaneurysmas eingesetzt, um die Maße der zu verwendenden Gefässprothese exakt zu bestimmen.

Corona phlebectatica

Bei der Corona phlebectatica handelt es sich um besenreiserartige Venen am Sprunggelenk, die Folge einer Stauung der Venen (venöse Insuffizienz) darstellen können.

Crosse

Die Einmündungsstelle der großen oberflächlichen Venen im Bereich der Leiste und im Bereich der Kniekehle wird als Crosse bezeichnet.

Crosseninsuffizienz

Pathologischer Rückfluss des Blutes vom tiefen Venensystem ins oberflächliche Venensystem. Es gibt eine Crosseninsuffizienz der Vena saphena magna (Leistenregion) und der Vena saphena parva (Kniekehlenregion).

Diabetes mellitus

Die Blutzuckererkrankung ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen in Industrieländern. Der Diabetes mellitus resultiert meist aus einem reduzierten Zuckerstoffwechsel bei vermehrtem Übergewicht. Durch eine über Jahre vorhandene Störung des Blutzuckerstoffwechsels kommt es zu arteriosklerotischen Ablagerungen in den Arterien. Bei Patienten mit Diabetes mellitus sind oft die Unterschenkelarterien betroffen.

Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)

Mit Hilfe der digitalen Subtraktionsangiographie können Gefässwandveränderungen vor einer Katheterbehandlung optimal sichtbar gemacht werden. Weiter wird die digitale Subtraktionsangiographie verwendet, um Gefässmissbildungen in Arterien und Venen optimal darzustellen und zu behandeln.

Duplexsonographie

Bei der Duplexsonographie handelt es sich um eine Ultraschalltechnik, die das anatomische Bild des Ultraschalls ergänzt durch eine farbcodierte Blutströmungsmessung (Doppleruntersuchung). Die computergestützte Analyse des Blutflusses gibt bei den sonographisch gut beurteilbaren Gefässen (Halsarterien, Beinvenen, Beinarterien) eine exakte Aussage über die Beschaffenheit des Gefässes. Bei fast allen Patienten können durch diese Untersuchung weiterführende radiologische Untersuchungen (z. B. Kernspinangiographie, z. B. Computertomographie) entfallen.

Embolie

Die Embolie ist ein Gerinnsel, welches entweder im Venensystem (meistens Beinvenen, seltener Beckenvenen) oder in den Arterien und im Herzen entstehen kann. Wenn das Blutgerinnsel losgelöst wird, können in anderen Organabschnitten (beim Venensystem meistens Lungengefässe mit Lungenembolie, beim arteriellen Gefäss-System meistens Beinarterien und Hirnarterien) akute Beschwerden auftreten (z. B. akute Beinschmerzen, akuter Schlaganfall).

Erysipel

Eine typischerweise durch Bakterien bedingte Entzündung der Lymphspalten der Haut.

Flachstrickstrumpf

Der Flachstrickstrumpf ist wie eine Kompressionsbandagierung ein unelastischer Strumpf, welcher bei fortgeschrittenen Hautveränderungen im Rahmen einer chronisch venösen Insuffizienz und im Rahmen von Lymphgefässerkrankungen eingesetzt wird. Beim Flachstrickstrumpf besteht im Gegensatz zum Rundstrickstrumpf ein festeres Widerlager, welches eine Beinschwellung verhindern kann und die venöse Pumpfunktion optimal intensiveren kann.

Gehtraining

Sind Gefässverschlüsse an den Beinen vorhanden die bereits durch Nebenstraßen ausgeglichen werden, so kann durch ein konsequentes Gehtraining der Fluss in den Nebenstraßen und damit die Verlängerung der Gehstrecke erzielt werden. Der Erfolg des Gehtrainings ist umso besser, je konsequenter sich der Patient bewegt und umso konsequenter die Gefässrisikofaktoren eingestellt werden.

Heparin

Heparine führen zu einer kurzfristigen Hemmung der Blutgerinnung und werden bei akut aufgetretenen Gefässverschlüssen als Erstmaßnahme eingesetzt. Wenn dann die Diagnostik erfolgt ist, kann auf eine Blutverdünnung in Tablettenform gewechselt werden.

Hyperlipidämie

Unter Hyperlipidämie versteht man eine Erhöhung der Blutfette, d. h., eine Erhöhung des LDL-Cholesterins und/oder der Triglyceride. Bei LDL über 150 mg/dl spricht man von einer Hypercholesterinämie, bei Triglyceridwerten über 200 mg/dl von einer Hypertriglyceridämie. Wenn eine arterielle Gefässerkrankung besteht, so sollten die LDL-Cholesterinwerte unterhalb des Normwertes (meist unter 100 mg/dl, manchmal unter 70 mg/dl) gesenkt werden. Neben dem erhöhten LDL-Cholesterin gibt es auch noch weitere (seltenere) Fettstoffwechselstörungen, z. das Lipoprotein(a), das ein starker Arteriosklerose auslösbarer Faktor ist.

Kompressionsstrümpfe

Kompressionsstrümpfe gibt es in verschiedenen Materialien aus unelastischem Strumpfmaterial (Flachstrickstrümpfe) und elastischem Material (Rundstrickstrümpfe). Die Kompressionsstrümpfe sollen eine Beinschwellung verhindern, die stauungsbedingten Beschwerden komplett reduzieren und die Schäden an der Haut (z. B. Ulcus cruris) vermeiden. Wenn eine akute Beinschwellung vorhanden ist, so lässt sich diese meist am besten mit einer individuell angepassten, durch sogenannte Kurzzugbinden zu erfolgende Kompressionsbandagierung reduzieren. Um eine optimale Druckverteilung des Kompressionsstrumpfes, insbesondere beim Lymphödem zu erreichen, werden bestimmte Hautareale (z. B. Knöchelregion) mit Schaumstoffplatten und Pelotten unterpolstert.

Kompressionstherapie

Zur Entstauung wird initial je nach Ausprägung der Schwellung eine Bandagierung angelegt. Im Verlauf können Kompressionsstrümpfe angepasst werden.

Laser

Beim Laser handelt es sich um parallel gebündeltes Licht einer bestimmten Wellenlänge. Im Bereich der Gefässmedizin werden Laser zur Behandlung von Besenreiservarizen in Verbindung mit speziellen Kathetern zur Behandlung der Stammvarikosis eingesetzt.

Leitvenen

Als Leitvenen bezeichnet man die tiefen Venen der Beine, die mehr als 95 % des Blutabflusses durchführen. Bei Funktionsstörungen des tiefen Venensystems kommt es zu stauungsbedingten Beschwerden an den Beinen, zu Beinschwellungen und Hautveränderungen (z. B. Ulcus cruris).

Lichtreflexionsrheographie

Die Lichtreflexionsrheographie ist ein schmerzloses, sensorgesteuertes Untersuchungsverfahren, welches den Venenblutfluss an den oberflächlichen Hautschichten misst. Durch die Messung der Venendurchblutung können Rückschlüsse auf die Effektivität der Wadenmuskelpumpe gezogen werden.

Lipödem

Das Lipödem ist eine oft familiär gehäuft auftretende Vermehrung des subcutanen Fettgewebes an den Beinen, welches insbesondere bei Frauen auftritt. Die Vermehrung des Fettgewebes ist typischerweise mit einer schmerzhaften Einlagerung von Gewebewasser verbunden und führt dann zu einem Schweregefühl der Beine und Beinschwellungen (ohne relevante Fußschwellung).

Lungenembolie

Die Lungenembolie ist ein Verschluss eines Lungengefässes durch ein Blutgerinnsel, welches typischerweise in den Bein- und Beckenvenen entsteht. Die Lungenembolie ist bei zu später Diagnose/inadäquater Therapie eine potentiell tödliche Erkrankung.

Lymphe

Das Gewebewasser im gesamten Körper wird auch als Lymphe bezeichnet. Die Lymphe enthält Abbauprodukte des Stoffwechsels (z. B. Reste abgestorbener Zellen und Eiweißkörper) und kann sich bei Abfluss-Störungen, insbesondere in den Beinen, nach Operationen an den Lymphgefässen, z. B. im Rahmen eines Mamma-Carcinoms, auch am Arm ansammeln. Die Behandlung des Lymphödems erfolgt durch Lymphdrainage (apparative Kompression, manuelle Lymphdrainage) mit anschließender Kompression (Kompressionsbandagierung, Kompressionsstrumpf).

Lymphödem

Das primäre Lymphödem ist eine seltene angeborene Erkrankung, welches im frühen Erwachsenenalter und Kindesalter auftreten kann und mit zunehmenden Schwellungen der Extremitäten verbunden ist. Durch Verletzungen oder Operationen etc. verursachende Schwellungen durch Narbenzug werden sekundäre Lymphödeme genannt.

Magnetresonanz-Angiographie

Bei der Magnetresonanz-Angiographie wird der Blutfluss in den Gefässen mit Hilfe einer Magnetfeldanalyse (ohne Röntgenstrahlen) bestimmt. Die Magnetresonanz-Angiographie wird oft als Basisdiagnostik vor Kathetereingriffen eingesteht, um eine optimale Planung des Eingriffes durchzuführen.

Manuelle Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage ist eine spezielle Massagetechnik, bei der die Lymphflüssigkeit typischerweise vom Bein in Bauch und Brustraum zum weiteren Abfluss im Herzen transportiert wird. Die manuelle Lymphdrainage wird oft durch eine apparative Kompression ergänzt.

Mini-Phlebektomie

Bei der Mini-Phlebektomie werden erweiterte Seitenastvenen (Durchmesser meist über 3 mm) mit feinen Häkchen über ein kleines Hautloch (1 mm) nach lokaler Betäubung hervorgezogen.

Nikotinabusus

Viele Patienten mit Durchblutungsstörungen an den Beinen sind Raucher. Bei Nikotinabusus kommt es über die Bildung von freien Radikalen zu oxidierten LDL-Cholesterinpartikeln, die sich vermehrt in die Arterienwand einlagern können und dann zur Entstehung der Atherosklerose führen.

NOAK

Neue orale Antikoagulantien sind Medikamente, die zur Blutverdünnung eingesetzt werden und in vielen Fällen die Gabe vom Coumarinderivaten (z. B. Marcumar) abgelöst haben. Der Vorteil dieser Medikamente ist eine bessere Steuerbarkeit (die Medikamentenwirkung ist im Gegensatz zu den Coumarinen nach 24 Stunden beendet) und die Tatsache, dass eine hälftige Dosierung möglich ist, was zur Prophylaxe erneuter thrombotischer Ereignisse im Venensystem verwendet werden kann.

Ödem

Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe, die zu einer sichtbaren Schwellung und stauungsbedingten Beschwerden führt.

Perforansvenen

Perforansvenen sind Vebindungsvenen zwischen dem oberflächlichen und tiefen Venensystem. Bei normaler Funktion fließt das Blut von außen nach innen und wird dann weiter über die tiefen Venen abtransportiert. Liegt eine Perforansinsuffizienz (Fehlfluss nach außen) vor, so führt das oft zur Ausbildung von Seitenastvarizen. Die Seitenastvarizen können mit der Mini-Phlebektomie, die Perforansvene mit Schaumsklerosierung behandelt werden.

Periphere arterielle Verschlusserkrankung (PAVK, Schaufensterkrankheit)

Bei Vorhandensein von Blockaden in den Becken- und Beinarterien spricht man von einer peripheren arteriellen Verschlusserkrankung, oft auch Schaufensterkrankheit genannt. Die typischen Beschwerden der Patienten mit PAVK sind durch Spazieren ausgelöste Schmerzen, meist in der Wadenmuskulatur, manchmal auch im Gesäß und am Oberschenkel (je nach Lokalisation der Blockade). Auch bei fehlenden Beschwerden, die ungefähr bei 1/3 aller Patienten vorhanden ist, ist die periphere arterielle Verschlusserkrankung ein Zeichen für ein deutlich erhöhtes (3fach!) Risiko in den nächsten zehn Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Somit ist die Diagnose einer peripheren arteriellen Verschlusserkrankung ein wichtiger Schritt, Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko zu identifizieren. Durch die konsequente Behandlung aller vorhandenen kardiovaskulären Risikofaktoren kann eine normale Lebenserwartung erreicht werden. Die Beschwerden bei peripherer arterieller Verschlusserkrankung können meistens mit einer problemlos durchzuführenden Katheterbehandlung ausgeschaltet werden.

Phlebitis

Bei einer Phlebitis handelt es sich um eine Gerinnselbildung im oberflächlichen Venensystem, welches zur lokalen Verhärtung („harter Venenstrang“), Rötung und Schmerzen führt. Die Ursache der Phlebitis sind meistens vorbestehende Krampfadern, die dann auch (minimalinvasiv) behandelt werden können. Eine oberflächliche Phlebitis kann auch zu einer tiefen Beinvenenthrombose führen, insbesondere wenn diese nicht behandelt wird.

Phlebologie

Phlebologie ist die Lehre der Venenerkrankung.

Phlebothrombose

Die Phlebothrombose, auch oft nur „Thrombose“ genannt, ist eine Gerinnselbildung im tiefen Venensystem, welche dann zu einer Abfluss-Störung führt. Die Beschwerden der Patientin sind Beinschwellung und stauungsbedingte Beschwerden. Wird die Thrombose nicht diagnostiziert, so kann durch Ausschwemmung des Gerinnsels eine Lungenembolie auftreten.

Postthrombotische Syndrom

Das postthrombotische Syndrom ist eine nach einer Thrombose auftretende Beinschwellung/stauungsbedingte Beschwerden, die durch einen Klappenschaden nach Thrombose bedingt ist. Das nicht adäquat behandelte postthrombotische Syndrom kann durch die dauerhaft vorhandene Beinschwellung zu Hautveränderungen bis hin zum offenen Bein (Ulcus cruris) führen.

Radiowellentherapie

Die Radiowellentherapie ist das zentrale Behandlungsverfahren zur Therapie der Stammvenenvarikosis (Vena saphena magna und Vena saphena parva). Dabei wird mit lokaler Betäubung die Vene von innen verschlossen und vom Körper im Laufe der nächsten Monate typischerweise komplett abgebaut. Die Katheterverfahren haben die früher durchgeführte Strippingoperation abgelöst und werden in internationalen Leitlinien als Verfahren der ersten Wahl genannt.

Rauchen

Mehr als die Hälfte aller Patienten mit peripherer arterieller Verschlusserkrankung sind Raucher. Im Tabakrauch sind mehr als 5000 Gifte enthalten, welche zur Ausbildung von“ freien Radikalen“ führt. Freie Radikale und oxidierte LDL-Partikel können sich dann in die Gefässwand einlagern und im Verlauf über weitere Kalkeinlagerungen zur Arteriosklerose führen.

Raynaud-Phänomen

Das Raynaud-Phänomen wurde im 19. Jahrhundert erstmals von Maurice Raynaud beschrieben. Die Erkrankung wird aufgrund der durch Kälte ausgelösten Weißverfärbung der Finger auch als „Weißfingerkrankheit“ bezeichnet. Das Raynaud-Syndrom gehört aufgrund des Fehlens von Gefässablagerungen zu den funktionellen Durchblutungsstörungen, bei denen es zu einer „harmlosen“ Gefäss-Spastik kommt. Das Raynaud-Syndrom steht somit nicht in Verbindung mit arteriosklerotischen Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Schaufensterkrankheit. In seltenen Fällen ist ein Raynaud-Syndrom allerdings mit Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis assoziiert. Ist eine Grunderkrankung ausgeschlossen, so steht die Warmhaltung der Hände, Füße und des Kopfes im Vordergrund.

Retikuläre Varizen

Retikuläre Varizen haben einen Durchmesser von 1 – 3 mm und können durch Verödungsbehandlung behandelt werden. Retikuläre Varizen führen typischerweise nicht zu einer Einschränkung der Venenpumpfunktion, weshalb die Behandlungsindikation meist eine optische ist.

Rezidiv-Varikosis

Als Rezidiv-Varikosis bezeichnet man das erneute Auftreten einer Varize im Bereich einer vorher durchgeführten Venenbehandlung.

Rundstrickstrumpf

Der Rundstrickstrumpf ist der am häufigsten verwendete Kompressionsstrumpf bei Venenerkrankungen. Er besteht aus elastischen Fasern.

Schaumsklerosierung

Durch das bei der Schaumsklerosierung verwendete Aethoxysklerol kommt es zu einer künstlichen, im Bereich der Injektionsstelle vorhandene Venenentzündung mit anschließender Verklebung und Abbau der Vene. Bei Schaumsklerosierung wird Aethoxysklerol mit Luft versetzt, um eine größere Oberfläche und damit eine reaktivere Sklerosierungssubstanz zu generieren. Nach einer Schaumverödung entsteht oft eine verstärkte Pigmenteinlagerung im Bereich der verklebten Vene, die in der Regel nach Resorption der Vene wieder verschwindet.

Schlagadern

In den Arterien fließt sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den Organen.

Schlaganfall

Wird eine Gehirnarterie durch ein Blutgerinnsel mehr als sechs Stunden verschlossen, so kommt es zu Sehstörungen, Lähmungserscheinungen sowie Sprachstörungen. Bei einem Verschluss von mehr als sechs Stunden sind diese Symptome meist nicht mehr reversibel. Es ist deshalb erforderlich, bei akutem Auftreten dieser Beschwerden sofort ein spezialisiertes Krankenhaus mit „stroke unit“ aufzusuchen.

Seitenastvarize

Die Seitenastvarize ist eine Varize, welche sichtbar direkt unter der Haut liegt und meist einen Durchmesser von mehr als 3 mm aufweist. Sie wird in den meisten Fällen aus einer insuffizienten (undichten) Stammvene (Vena saphena magna und Vena saphena parva) gefüllt, seltener aus einer insuffizienten Perforansvene (Querverbindungsvene zwischen tiefem und oberflächlichem Venensystem). Die typische Behandlung ist hier die Mini-Phlebektomie.

Sklerosierung

Bei der Sklerosierung werden venenverschließende Substanzen (typischerweise Aethoxysklerol) direkt in die Vene gespritzt, die zur Verklebung der Vene führen. Nach einer Phase der Entzündung/Hyperpigmentierung kommt zum Abbau und Verschwinden der behandelten Vene.

Stammvarikosis

Die Stammvarikosis ist eine Varikosis, die aus einer Venenschwäche der großen oberflächlichen Stammvenen (Vena saphena magna oder Vena saphena parva) resultiert und typischerweise zur Ausprägung von Seitenastvarizen führt. Da die Stammvarikosis im langfristigen Verlauf mit Hautveränderung, Ulcus und einer Einschränkung der venösen Pumpfunktion assoziiert ist, besteht bei Vorhandensein einer Stammvarikosis oft eine Behandlungsindikation mit endovaskulärer Ausschaltung der Stammvarize sowie Mini-Phlebektomie der daraus gefüllten Seitenastvarize.

Stammvenen

Als Stammvenen bezeichnet man die großen oberflächlichen Hautvenen an der Innenseite des Beines, beginnend in der Leiste bis zum Unterschenkel ziehend („große Rosenvene“, Vena saphena magna) und an der Rückseite des Unterschenkels bis zur Kniekehle ziehend („kleine Rosenvene“, Vena saphena parva).

Stemmer’sches Zeichen

Unter Stemmer’sches Zeichen versteht man das typische klinische Zeichen eines Lymphödems, bei der die Lymphflüssigkeit bis in die Zehen (oder auch Finger) gedrückt wird und sich dadurch die Hautfalte nicht mehr abheben lässt.

Stent

Der Stent ist eine Gefäss-Stütze, welche aus einer Metalllegierung besteht und dann verwendet wird, wenn nach Ballondilatation einer Arterie eine Restengstelle besteht. Bei selbstexpandierenden Stents hat das Stentmetall eine Memory-Funktion, wodurch es stets in die ursprüngliche Form zurückkehrt, weshalb diese Stents in Bereichen eingesetzt werden, in denen sie von außen komprimiert werden können (z. B. Oberschenkelarterie). Wenn dieser Effekt nicht erforderlich ist (z. B. bei Beckenarterien) so werden ballonmontierte Stents verwendet, welche den Vorteil haben, dass sie eine höhere Kraft nach außen entwickeln können, was insbesondere bei massiv verkalkten Engstellen ein Vorteil darstellt.

Stripping

Das Stripping bezeichnet das während einer Operation durchgeführte Herausziehen einer oberflächlichen Stammvene entweder von der Leiste aus (Vena saphena magna) oder von der Kniekehle aus (Vena saphena parva). Das Strippingverfahren ist in den letzten Jahren ersetzt worden durch schonende Behandlungsverfahren, bei denen die Venen vom unteren Abschnitt des Unterschenkels aus verschlossen werden, ohne die Einmündungsstelle operativ freizulegen. Durch das genannte, schonendere Verfahren ist keine Vollnarkose und auch kein Krankenhausaufenthalt erforderlich, da die schonenden endovaskulären Verfahren problemlos in örtlicher Betäubung durchgeführt werden können.

Übergewicht (BMI)

Der Body-Maß-Index ist das Gewicht (in Kilogramm) : Körpergröße (in Metern) : Körpergröße (in Metern). Ist der BMI zwischen 26 und 30 so besteht Übergewicht. Ab einem Body-Maß-Index von 30 spricht man von Adipositas. Bezüglich kardiovaskulärer Risikofaktoren und dem Auftreten von Diabetes, Bluthochdruck und damit verbundenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielt auch die Bauchfettmasse eine wichtige Rolle. Eine vermehrte Bauchfettmasse liegt dann vor bei einem Taillenumfang über 80 cm bei Frauen und über 94 cm bei Männern.

Ulcus cruris

Das Ulcus cruris ist eine auf dem Boden einer Stauung mit verminderter Hautdurchblutung auftretende vermehrte Lädierbarkeit der Haut, die bei Minimalverletzungen dann aufbrechen kann. Wenn die Druckerhöhung, welche oft durch eine Venenschwäche bedingt ist, fortbesteht, so kommt es zur Vergrößerung und vermehrter Schmerz-Symptomatik im Bereich der Ulceration. Das Mittel der Wahl in der Behandlung des Ulcus ist neben Wundbehandlung auch die optimale Kompressionstherapie. Wenn ein Ulcus cruris nicht adäquat behandelt wird, so kann es zu einem Erysipel (Wundinfektion) kommen.

Wadenmuskelpumpe

Die Wadenmuskelpumpe ist der natürliche Pumpmechanismus der Beine, bei dem das Venenblut und auch die Lymphe von den unteren Abschnitten des Beines bis zum Herzen gepumpt wird durch die Bewegung der Wadenmuskulatur.

Termin online buchen

Münchner Freiheit Promenadeplatz